AN DEN SICHERHEITSRAT DER VEREINTEN NATIONEN:

Ich schließe mich Tausenden von syrischen Familien an, die sich für Freiheit und Gerechtigkeit für ihre Lieben einsetzen, die vom syrischen Regime und den bewaffneten Gruppen festgehalten und gewaltsam verschwunden sind. Wir fordern Sie auf, Ihre Macht und Ihren Einfluss unverzüglich zu nutzen, um alle inhaftierten und verschwundenen, noch lebenden Syrien zu befreien. Wir fordern die Lokalisierung der Grabstätten derjenigen, die hingerichtet oder zu Tode gefoltert wurden. Wir fordern Gerechtigkeit für die Inhaftierten und Verschwundenen, und wir wollen, dass diejenigen, die sie getötet haben, zur Rechenschaft gezogen werden.

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Wir sind die Familien für Freiheit

Wir sind eine Bewegung syrischer Familien, die von Frauen geführt wird. Wir sind friedlich und wir sind entschlossen. Schließen Sie sich uns an.

Wir sind Familien aus Syrien, die Freiheit für alle Söhne und Töchter des Landes fordern.

Hunderttausende von Syrern wurden inhaftiert oder sind verschwunden – die Mehrzahl von ihnen durch das syrische Regime. Sie sind unsere friedlichen Söhne und Töchter, Brüder und Schwestern, Ehemänner und Ehefrauen.

Wir beziehen Stellung gegen das erzwungene Verschwindenlassen und die willkürlichen Inhaftierungen durch das syrische Regime sowie alle anderen Konfliktparteien. Wir wollen die Öffentlichkeit mobilisieren, um alle Seiten dazu zu bringen, unsere Forderungen zu erfüllen.

Unsere Bewegung wird nicht aufgeben, bis der letzte Syrer gefunden und freigelassen wurde. Wir werden unsere Bewegung ausweiten, um alle Familien mit inhaftierten oder vermissten Angehörigen einzubeziehen – über alle Religionen, politischen Überzeugungen oder Ethnien hinweg.

Wir wurden eingeschüchtert und aufgefordert, uns nicht öffentlich zu äußern. Aber wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Wir schreien in diese ungerechte Welt hinaus, dass wir unsere Liebsten zurückwollen.

Unsere Geschichten

Die Forderungen der Familien für die Freiheit

Wir stellen unsere Forderungen im Namen jeder syrischen Familie mit einem inhaftierten oder verschwunden Angehörigen.

Wir als Familien fordern die sofortige Freilassung unserer Verwandten, die unrechtmäßig inhaftiert wurden. Und wir stellen folgende Forderungen an das syrische Regime sowie alle kriegführenden Seiten und all jene, die sie beeinflussen können:

  1. Es muss umgehend eine Liste mit den Namen aller Inhaftierten samt ihrem aktuellen Aufenthaltsort und Gesundheitszustand veröffentlicht werden. Jegliche Folter und Misshandlung muss sofort eingestellt werden. Im Falle des Todes eines Häftlings, muss den Familien eine Sterbeurkunde zusammen mit einem Bericht über die Todesursache und dem Bestattungsort übergeben werden.
  2. Auf die syrische Regierung muss Druck ausgeübt werden, damit internationale humanitäre Organisationen sofort Nahrungsmittel und medizinische Hilfe in die Gefängnisse liefern können und damit internationale Menschenrechtsgruppen Zugang zu Haftanstalten erhalten, um die Haftbedingungen zu überwachen und zu gewährleisten, dass dort internationale Mindeststandards eingehalten werden.
  3. Sondergerichte müssen abgeschafft werden, insbesondere Kriegs- und Anti-Terror-Tribunale, und faire Gerichtsverfahren unter Aufsicht der Vereinten Nationen müssen garantiert werden.

Wie können wir unsere Angehörigen befreien?

Unsere Liebsten zu finden und alle inhaftierten und verschwundenen Syrer zu befreien, wird ein lebenslanger Kampf werden. Aber gemeinsam können wir Folgendes erreichen:

  1. Wir werden Tausende syrische Familien aus dem ganzen Land über alle politischen Gräben hinweg zusammenführen, um uns lokal und international für die Freilassung von Häftlingen einzusetzen.
  2. Wir werden überall dorthin reisen, wo Friedensgespräche stattfinden, um alle bewaffneten Gruppen daran zu erinnern, dass es ohne Freiheit für unsere Angehörigen keinen Frieden geben kann.
  3. Wir werden jeden Einzelnen treffen und unter Druck setzen, der dabei helfen kann, die in Syrien Inhaftierten und Verschwundenen zu befreien.

Wir sind weder Politiker noch Streitkräfte. Wir erhalten keine offiziellen Einladungen zu Banketten in teuren Hotels, wo über die Zukunft unseres geliebten Landes verhandelt wird. Aber wir werden präsent sein. Wir werden da sein, bewaffnet mit der Liebe zu unseren Familienmitgliedern, die uns genommen wurden. Wir werden da sein, motiviert von den vielen starken Frauen, die es vor uns gab – den Müttern des Plaza de Mayo in Argentinien, den Frauen in Schwarz in Bosnien, den Familien der Verschwundenen in Algerien und im Libanon.

Mit Ihrer Solidarität können wir präsent sein.

6 Fakten über die Inhaftierungen in Syrien

  1. In ganz Syrien wurden mehr als 100.000 Syrer willkürlich festgenommen oder sind gewaltsam verschwunden. Die tatsächliche Zahl könnte doppelt oder dreimal so groß sein – es ist leider unmöglich, eine genaue Zahl zu ermitteln. Viele Familien haben ihre Angehörigen nicht bei Menschenrechtsgruppen gemeldet. Wir sind nicht die Einzigen, die darauf warten, dass ihre Liebsten nach Hause kommen. Es gibt unzählig viele andere Syrer wie uns.
  2. Die große Mehrheit der Menschen wird vom syrischen Regime festgehalten, aber auch bewaffnete Oppositionsgruppen und extremistische Gruppen wie ISIS haben Menschen verhaftet und verschwinden lassen.
  3. Die meisten syrischen Häftlinge sind friedfertige Menschen, die noch nie eine Waffe in den Händen gehalten haben. Viele werden festgenommen, weil sie friedlich protestieren, Ärzte sind oder humanitäre Hilfe leisten. Andere werden aufgrund von Gerüchten festgenommen oder schlicht, weil sie aus einem Gebiet stammen, das für seinen Widerstand gegen das Regime bekannt ist. Oftmals werden Menschen jedoch ohne jegliche Begründung festgehalten. Dieses willkürliche Verschwindenlassen hat ein Regime der Angst entstehen lassen.
  4. Zehntausende von Kindern wurden in Syrien inhaftiert, einige allein, andere mit ihren Müttern. Schwangere Frauen, deren Säuglinge die Geburt überleben, verbringen Jahre mit ihnen im Kerker. Einige dieser Kinder haben noch nie die Farbe des Himmels oder einen Vogel oder ein Bild gesehen. Manche Kinder sind unter Folter gestorben.
  5. Häftlinge werden misshandelt, gefoltert und verhungern unter grausamen Bedingungen. Sie werden in kleine Zellen gedrängt und einige sind gezwungen, Monate in sarggroßen Zellen in Einzelhaft zu verbringen. Häftlinge werden oft an Übergangsgerichte verwiesen, die nicht dem Gesetz unterliegen und somit kein faires Verfahren ermöglichen. Viele Häftlinge werden so zu lebenslanger Haft oder sogar zum Tode verurteilt. Wir befürchten, dass Tausende in der Haft getötet wurden – eine bewusste Politik, die Amnesty als „Vernichtung“ bezeichnet hat.
  6. Es leiden nicht nur die Häftlinge, auch ihre Familien leiden. In den meisten Fällen weigern sich die syrischen Behörden, Informationen über den Aufenthaltsort oder das Schicksal eines Häftlings zu geben. Die Familien, deren Angehörige in Haft gestorben sind, erhalten oft keinerlei Informationen über die Todesursache und den Ort der Bestattung. Den Familien ist es oft sogar verboten, den Tod ihrer Angehörigen bekannt zu geben oder gar eine Beerdigung abzuhalten.

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